Loksteuerung

Die Motor- und Getrieberegelung erfolgt bei der Baureihe V 100 elektro-pneumatisch. Der Fahrschalter besteht aus einem Handrad, das seinen Sitz am Führertisch (ein Handrad je Richtung) hat und mit dem die Fahrstufen 0 bis 15 geschaltet werden. Unter dem Führertisch 1 befinden sich fünf elektrisch gesteuerte Magnetventile, die in unterschiedlichen Kombinationen geschaltet werden können. Die Fahrstufen 3 bis 15 sind damit eindeutig definiert und steuern die Zuführung von Druckluft aus einem Steuerluftbehälter zu den Regelgeräten für Hauptdieselmotor und Strömungsgetriebe. Ersterer verfügt über ein 16-Stellungs-Regelgerät, das Getriebe über ein 15-Stellungs-Regelgerät. Dieses konnte bei der Steilstreckenversion entfallen. Dafür erhielten die betreffenden 10 Loks zusätzlich eine 16-stufige Steuerung der hydrodynamischen Bremse (Rechtsdrehen des Handrads = Fahren, Linksdrehen des Handrades = Bremsen). Fünf zusätzliche Magnetventile steuern ein 16-Stellungsgerät, das über eine Füllpumpe den Füllungsgrad und damit die Bremsleistung der Hydrobremse steuert.

Die pneumatische Steuerung übernimmt die Leistungsänderung des Motors und das Schalten des Getriebes. Die Fahrstufen 0 bis 2 sind folgendermaßen belegt:

Fahrstufe 0 = Strömungsgetriebe entleert / Motor in Leerlaufdrehzahl.
Fahrstufe 1 = Getriebeteilfüllung des Anfahrwandlers / Motor in Leerlaufdrehzahl
Fahrstufe 2 = Füllen des Strömungsgetriebes / Motor in Leerlaufdrehzahl.
Wegen der hydrodynamischen Kupplung besitzt der Motor der herkömmlichen V 100 einen Füllungsregler. Bei der Steilstreckenversion übernimmt ein Drehzahlregler die Aufgabe der Motorsteuerung. Ab Fahrstufe 3 geht der Motorregler dann von Leerlaufregelung (Drehzahlregelung) auf Füllungsregelung, bzw. Drehzahlregelung bei den Steilstreckenloks.

An Sicherheits- und Schutzeinrichtungen waren die V 100 von Anfang an mit einer mechanischen Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) augerüstet, die später durch eine elektronische Sifa ersetzt wurde.

Die Induktive Zugsicherung (Indusi I 60), Zugbahnfunk etc. wurden im Lauf der Zeit jeweils dem aktuellen Stand angepasst.

Die Lokomotiven V 100 2024-2068, 2232-2331 und 2342-2381 verfügten über ein Schutzgerät zum Schleuder- und Überdrehzahlschutz, das die Motorleistung bei unzulässigen Werten herunterfährt.

Über eine Vielfachsteuerung für Doppeltraktion und Wendezugbetrieb verfügen die Lokomotiven V 100 1008-1063, 2001, 2022-2106, 2232-2381. Die Übertragung der Befehle erfolgt über eine 36polige Steuerleitung. Zusätzlich erhielten die betreffenden Fahrzeuge eine Brandmeldeanlage, die den Lokführer akustisch warnt.