Dampfheizung

Die Heizanlage der V 100 hat neben der Versorgung der Reisezugwagen mit Heizdampf auch die Aufgabe, den Kühlwasserkreislauf vor dem Anlassen des Hauptdieselmotors vorzuwärmen, sowie bei Abstellen im Freien warmzuhalten.

Als Heizkessel fungiert ein ölgefeuerter Zwangsdurchlaufkessel des Typs OK 4610 der Fa. Vapor-Heating & Co, in Lizenz von der Firma Hagenuk hergestellt. Dieser befindet sich am vorderen Ende des hinteren Vorbaues. Bei einem Betriebsdruck von ca. 5,5-5,8 bar können ca. 580 kg Sattdampf pro Stunde produziert werden. Ein ölgefermuerter Brenner erhitzt das durch Wasserrohrschlangen strömende Speisewasser und wandelt es in Wasserdampf um.

Die Abgase treten durch den Abgaskamin am Führerhaus ins Freie. Bei modernisierten privaten V 100, die keinen Heizkessel mehr besitzen, wurde ab und an auch der Abgaskamin entfernt. Das Speisewasser wird in einem isolierten Speisewasserbehälter im hinteren Vorbau bevorratet (normal: 3.000 Liter, Steilstreckenloks nur 2.800 Liter).
Der Heizkessel hat im Betrieb mehrere Aufgaben:
a) Beheizung der Reisezugwagen
b) Warmhalten des Motorkühlwassers beim Abstellen der Lok
c) Vorwärmen des Kühlwassers nach Abstellung der Lok, um Kaltstarts zu vermeiden

Über ein ausgeklügeltes System an Rohren, Wärmetauschern und Umwälzpumpen wird die im Speisewasser gespeicherte Wärme zum Warmhalten und Vorwärmen der Lok genutzt. Ist die Lok kalt, so wird zunächst der Heizkessel in Betrieb genommen, um die entsprechende Wärme zu erzeugen. Über die Kupplung der Dampfheizung kann auch Heizdampf aus einer stationären Anlage zum Vorwärmen bzw. Warmhalten verwendet werden.

Das Heizöl zur Befeuerung des Heizkessels wird in einem 600 l fassenden Stahlblech-Behälter bevorratet, der etwa in Fahrzeugmitte unterhalb der Gelenkwelle zwischen Hauptdieselmotor und Strömungsgetriebe positioniert ist.